Sondervorstellung

Die Möllner Briefe

Wir zeigen den Gewinnerfilm des Berlinale Panorama Publikumspreises 2025 im Rahmen von Tag und Nacht für Demokratie³ am Sonntag, 9.11. um 17.30 Uhr.
Anschließend findet der Ausklang mit solidarischem Buffet und guten Gesprächen (ab 20 Uhr) in der Osterwoldhalle statt.

Im November 1992 zerstörten rassistische Brandanschläge in Mölln das Leben von İbrahim Arslan und seiner Familie. Der 7-jährige Junge überlebte das Feuer, verlor aber auf tragische Weise seine Schwester, seine Cousine und seine Großmutter. 

In der Folgezeit erhielt die Stadt Hunderte von Solidaritätsschreiben, die archiviert wurden und fast drei Jahrzehnte lang in Vergessenheit gerieten. Verwoben mit İbrahims ergreifender Erinnerungsreise und seinen Begegnungen mit drei Briefschreiberinnen, bilden diese längst vergessenen Botschaften eine eindrucksvolle visuelle Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart. 

Der Film begleitet İbrahim und seine Geschwister und zeichnet ein sensibles Portrait des anhaltenden Traumas, das ihr Leben bis heute prägt. Durch seinen Kampf gegen Rassismus und den Einsatz für die Opfer hat İbrahim einen Weg gefunden, seinen Schmerz zu kanalisieren. Sein Bruder Namık hingegen kämpft immer noch mit den emotionalen Narben der Vergangenheit. 

DIE MÖLLNER BRIEFE verschafft nicht nur den Überlebenden und Familien der Opfer mehr Gehör, sondern erzählt auch von der großen Solidarität und dem Mitgefühl, das nach den Anschlägen in Briefen und Beileidsbekundungen an die Familien adressiert wurde. Erst 2020 wurden diese Briefe, geschrieben von Erwachsenen und Kindern, im Archiv der Stadt Mölln entdeckt. Sie wurden nie an die Familien weitergeleitet.

Pressestimmen:

taz: „Ein Film, der wehtut. Ein Film, der wütend macht. Und ein Film, der gleichzeitig Hoffnung gibt – weil er zeigt, dass es Menschen gibt, die sich gegen das Vergessen wehren.“

Radio Eins: „Eindrucksvoller und einfühlsamer Film, der richtigerweise von den Opfern und nicht von den Tätern spricht.“

Die Zeit: „Priessners Film ist einerseits schön, weil es berührend ist zu sehen, wie viele Menschen damals ihr Mitgefühl zum Ausdruck gebracht haben und in welchen Worten. Er ist andererseits aber auch unangenehm für das weiße Deutschland.“

Produktion: Deutschland 2025
Regie: Martina Priessner
Drehbuch:
 Martina Priessner
Länge: 96 Min
FSK: ab 12
Dokumentation

Vorstellung:
Sonntag, 9.11. um 17.30 Uhr
(Einlass 17.00)
Eintritt: 8 € /erm. 6 €
(nur bar, keine Reservierungen)